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Lineup 2009

    Zeitzeuge

    Kleine Bühne

    Zeitzeuge

     Uhr · Deutsch Indie-Rock

    Zeitzeuge

    Zeitzeuge, das sind Tobias Mückenberger, Alex Kölbl, Benedikt Michael, Bini Kneidl und Moritz Michael. Der Name der Band aus München ist bewusst gewählt. Denn sie singen, weinen und schreien vom Gehen und Stehen der Existenz, von der großen Wahrheit, Feindbildern und den Schlachtfeldern des Alltags. Der Zuhörer soll mitkämpfen - und sich dabei selbst kennen lernen. Gehör verschaffen sie sich mit unglaublich einnehmenden Liedern, die sich von sphärischen Klangmassen hin zu bittersüßen Popmelodien entwickeln, um dann im nächsten Song von rauen Punkklängen abgelöst zu werden. Hier entfaltet sich ihre Kraft vor allem durch das detailverliebte Aufspielen der beiden Gitarristen, immer unterstützt durch die facettenreichen Bassmelodien und die treibenden Schlagzeugsbeats. Somit bleibt die Musik von Zeitzeuge immer in Bewegung, die komplexen Songstrukturen mit wechselnden Tempi und unerwarteten Wendungen sorgen für Spannung und übertragen die entstandene Energie direkt in die Beine des Zuhörers. In den ruhigen Momenten hingegen wirken die Lieder des Quintetts eher zerbrechlich. Die Instrumentierung wird spärlicher und malerische Klavierklänge treten in den Vordergrund. Mit ihrer Tiefe und gleichzeitigen Dynamik sorgen sie für die Art von Melancholie, die in der heutigen Zeit in sehr wenigen Bereichen populärer Musik spürbar ist. Auf diesem gesamten Fundament stehen letztendlich ihre Texte. Verfasst in der Sprache in der sie denken, berühren ihre Wörter den Hörer sofort, was vor allem der unvergleichlichen Stimme Moritz Michaels geschuldet ist. Aber erst später erheben sie sich in eine weitere poetische Dimension, welche sich schließlich beim wiederholten Zuhören offenbart. Im Jahr 2008 haben Zeitzeuge mit ihrem Produzenten Jochen Hansen (Rio Reiser, Abwärts) endlich ihr Debüt-Album Man singt, man weint, man schreit dafür aufgenommen, nachdem sie bereits 2006 beim „Rio Reiser Songpreis“ das Finale erreicht hatten. Herausgekommen ist die beschriebene Melange aus Gefühlen und Sozialkritik - ohne Kitsch und ohne aufgesetzte Attitüden. Zeitzeuge machen Popmusik - und sind dabei trotzdem anders als die, die behaupten anders zu sein.